Wie Wiebke Junge als Angehörige unterstützt

„Geteiltes Leid ist halbes Leid. Wenn man die Schuppenflechte zu zweit angeht, kann man sie leichter in den Griff bekommen und den Alltag gemeinsam meistern.“

Frau Junge, wann und wodurch sind sie zum ersten Mal in Kontakt mit der chronischen Hauterkrankung Schuppenflechte gekommen?

Ich hatte zum ersten Mal mit der SchuppenflechtePsoriasis. Chronisch-entzündliche Erkrankung, die zu den Systemerkrankungen zählt, da die Entzündung nicht nur die Haut, sondern den gesamten Körper betrifft. Berührungspunkte, als die Erkrankung vor Jahrzehnten bei meinem Mann diagnostiziert wurde. Er war damals Mitte 20 und wir beide waren noch recht frisch verheiratet. Zu Beginn hat sich die Erkrankung auf das Gesicht und die Hände beschränkt, doch innerhalb von ca. zwei Jahren breiteten sich die geröteten, schuppenden Hautstellen, die charakteristisch für die SchuppenflechtePsoriasis. Chronisch-entzündliche Erkrankung, die zu den Systemerkrankungen zählt, da die Entzündung nicht nur die Haut, sondern den gesamten Körper betrifft. sind, auf dem gesamten Körper aus.


Wie fühlten Sie sich, als es für Ihren Mann hieß: Sie haben Schuppenflechte. Was war Ihre erste Reaktion nach der Diagnosestellung?

Es war natürlich vor allem für meinen Mann als Betroffener ein großer Schock sowie eine große Belastung. Man muss erst einmal lernen, die neue Situation zu akzeptieren. Aber auch für mich als Partnerin war es zu Beginn schwierig und mit unangenehmen Gefühlen – zum Teil auch Ekel – verbunden. Sich das einzugestehen, wenn es den eigenen Mann betrifft, ist keine leichte Aufgabe.

„Wenn der Partner auf einmal am ganzen Körper von der Schuppenflechte betroffen ist, verändert sich die Nähe zueinander.“

Mir war allerdings damals schon klar, dass es sich um eine nicht ansteckende Hauterkrankung handelt und das Betroffene dafür nichts können. Dennoch war mir wichtig, mich noch weiter über die Erkrankung zu informieren und so viel wie möglich darüber zu erfahren.


Wie haben Sie sich über die Erkrankung informiert? Woher nahmen Sie die notwendigen Informationen über dieses Krankheitsbild?

Zur damaligen Zeit hatte man schon die Möglichkeit, im Internet Informationen zu verschiedenen Krankheitsbildern zu finden. Das war meine erste Anlaufstelle. Ich habe mir sowohl die Google-Bilder angeschaut, um zu sehen, wie die Erkrankung aussehen kann, als auch wissenschaftliche Texte über die Auswirkungen der Erkrankungen sowie Therapieoptionen durchgelesen.

„Ich empfehle Angehörigen, sich die Patient*innenleitlinie zur Behandlung der Psoriasis durchzulesen. Sie fasst sämtliche Informationen leicht und verständlich zusammen und man kann diese sehr einfach an die bzw. den Betroffenen weitergeben. Sie hilft nicht nur den Schuppenflechte-Patient*innen die Krankheit zu verstehen, sondern auch der Familie und Freunden.“

Neben dem Internet habe ich mich aber auch in Zeitschriften informiert. Das hat den Vorteil, dass man Betroffenen einen interessanten Artikel auch einmal aufgeschlagen hinlegen oder direkt in die Hand geben kann. Dann hat man die Möglichkeit zu sagen „Hier schau mal, das ist interessant. Vielleicht willst du dir das einmal durchlesen?“


Wie ist ihr Mann zu Beginn mit der Erkrankung umgegangen?

Als die SchuppenflechtePsoriasis. Chronisch-entzündliche Erkrankung, die zu den Systemerkrankungen zählt, da die Entzündung nicht nur die Haut, sondern den gesamten Körper betrifft. bei meinem Mann diagnostiziert wurde, hat er alle Schotten dicht gemacht. Er wollte sein Leben weiterleben wie zuvor und nichts von der Hauterkrankung wissen. Er hat nach dem Motto gehandelt: „Ich will diese Krankheit nicht haben“ und sich nicht über die SchuppenflechtePsoriasis. Chronisch-entzündliche Erkrankung, die zu den Systemerkrankungen zählt, da die Entzündung nicht nur die Haut, sondern den gesamten Körper betrifft. informiert. Dadurch ist diese natürlich immer schlimmer geworden und mir als Ehefrau waren mehr oder weniger die Hände gebunden. Ich habe mich schlau gemacht über Therapieoptionen und spezialisierte Hautärzt*innen in unserer Umgebung gesucht, aber wenn der Partner sich nicht behandeln lassen möchte und ihn die Informationen, die man findet, nicht interessieren, kann man ihn auch zu nichts zwingen. Nichtsdestotrotz habe ich immer wieder versucht, ihn zu motivieren, sich mit seiner Erkrankung auseinanderzusetzen und sich die Informationen, die ich gefunden habe, durchzulesen. Denn man weiß ja nie, vielleicht macht es doch irgendwann „klick“.

„Heute weiß mein Mann, wie wichtig es ist, eine auf Psoriasis spezialisierte Hautärztin bzw. einen auf Psoriasis spezialisierten Hautarzt an seiner Seite zu haben.“


Welche Auswirkungen hatte die Schuppenflechte auf Ihr Leben?

Die SchuppenflechtePsoriasis. Chronisch-entzündliche Erkrankung, die zu den Systemerkrankungen zählt, da die Entzündung nicht nur die Haut, sondern den gesamten Körper betrifft. kann das Sozialleben von Betroffenen, aber auch das der Angehörigen beeinflussen. Mein Mann hat trotz seiner PsoriasisSchuppenflechte. Chronisch-entzündliche Erkrankung , die zu den Systemerkrankungen zählt, da die Entzündung nicht nur die Haut, sondern den gesamten Körper betrifft. seinen Beruf weiter ausgeübt und hatte natürlich im Rahmen des Jobs soziale Kontakte. Ich hatte aber das Gefühl, dass wir uns darüber hinaus eher zurückgezogen haben. Wir waren zwar aktiv und hatten gemeinsame Hobbys, z.B. hatten wir vor Jahren eigene Pferde, um die wir uns gekümmert haben, aber Treffen mit Freund*innen waren eher seltener geworden. Deshalb habe ich versucht, immer für ihn da zu sein. Dies tut man für seine*n Partner*in zwar gern, aber ab und zu braucht man auch einmal Zeit für sich oder andere Personen um sich. Die Erkrankung nimmt selbstverständlich einen Platz im Leben der bzw. des Betroffenen und bei ihren bzw. seinen Angehörigen ein, darf aber nicht die Oberhand über alle gewinnen.

Darüber hinaus, und das mag vielleicht zweitrangig klingen, erhöht die Erkrankung die Belastung im Alltag erheblich. Es muss mehr Wäsche gewaschen werden, da Blutflecken oder Schuppen sich auf der Kleidung und der Bettwäsche befinden. Es muss mehr geputzt werden, weil Betroffene überall Schuppen hinterlassen, ob auf dem Sofa oder im Auto. Wenn beide Partner*innen arbeiten und Kinder haben, ist das eine große Herausforderung.

„Ich würde stets versuchen offen und ehrlich mit der Erkrankung umzugehen. Nur wenn Freunde über das Krankheitsbild Bescheid wissen, können sie Rücksicht nehmen und den Betroffenen unterstützen.“


Wie wichtig war und ist Ihnen der Austausch mit anderen Angehörigen?

Für mich ist der Austausch mit anderen Angehörigen sehr wichtig und ich würde mir wünschen, dass es hier noch mehr Möglichkeiten gibt. Durch die Erkrankung meiner Tochter – bei ihr wurde ebenfalls SchuppenflechtePsoriasis. Chronisch-entzündliche Erkrankung, die zu den Systemerkrankungen zählt, da die Entzündung nicht nur die Haut, sondern den gesamten Körper betrifft. diagnostiziert – hatte ich die Chance, mich auf einer Mutter-Kind-Kur mit anderen Müttern auszutauschen. Es ist ein schönes Gefühl, wenn man sich verstanden fühlt und man Tipps im Umgang mit der Erkrankung austauschen kann. Das zeigt einem: „Du bist nicht allein!“


Wie bereits angesprochen, kann die Schuppenflechte eines geliebten Menschen auch eine große Last für Angehörige sein. Haben Sie sich daher auch ab und zu eine Pause vom Alltag mit der Erkrankung genommen, die in Ihrer Familie immer ein Thema war?

Für mich war es immer gut, wenn ich mich mit meinen Freundinnen treffen konnte. Sie haben zu den wenigen gehört, die über die Erkrankung meines Mannes Bescheid wussten und mir als Gesprächspartnerinnen zur Verfügung standen. Darüber hinaus bin ich einmal im Jahr für ein paar Tage weggefahren, um den Kopf freizubekommen und zu mir zu finden. Es tat gut, etwas nur für mich zu tun.

„Auch Angehörige können und dürfen sich Zeit für sich selbst nehmen.“


Ihr Mann wird heute mit einer Biologika-Therapie behandelt und ist damit weitestgehend erscheinungsfrei. Wie ist es zu diesem Meilenstein gekommen?

Die Geburt unserer zweiten Tochter hat diesen Wandel eingeläutet. Sie ist mehr oder weniger mit SchuppenflechtePsoriasis. Chronisch-entzündliche Erkrankung, die zu den Systemerkrankungen zählt, da die Entzündung nicht nur die Haut, sondern den gesamten Körper betrifft. auf die Welt gekommen. Für meinen Mann war direkt klar, dass er dieses eingeschränkte Leben, das er durch die SchuppenflechtePsoriasis. Chronisch-entzündliche Erkrankung, die zu den Systemerkrankungen zählt, da die Entzündung nicht nur die Haut, sondern den gesamten Körper betrifft. führte, nicht für seine Tochter möchte. Er wollte ein gutes Vorbild sein und ihr zeigen, dass sie alles machen und werden kann – trotz SchuppenflechtePsoriasis. Chronisch-entzündliche Erkrankung, die zu den Systemerkrankungen zählt, da die Entzündung nicht nur die Haut, sondern den gesamten Körper betrifft.. Das bedeutete von diesem Augenblick an, dass er sich nun endlich mit seiner Erkrankung auseinandersetzen musste. Vor allem in den letzten 10 bis 15 Jahren haben sich mein Mann und meine Tochter gemeinsam über die Erkrankung informiert und den Austausch mit anderen Betroffenen gesucht. Dadurch hat er seine SchuppenflechtePsoriasis. Chronisch-entzündliche Erkrankung, die zu den Systemerkrankungen zählt, da die Entzündung nicht nur die Haut, sondern den gesamten Körper betrifft. ganz neu kennengelernt und als ein Teil von sich akzeptiert.

„Der Austausch mit anderen Betroffenen und ihre Erfolgsgeschichten haben meinem Mann den nötigen Ansporn gegeben, sich mit seiner Erkrankung auseinanderzusetzen. Deshalb würde ich Angehörigen raten, zu versuchen, ihre Liebsten zum Austausch mit anderen Betroffenen zu motivieren. Dieser Austausch kann Wunder bewirken.“

Gemeinsam mit seinem früheren Hautarzt hat mein Mann Ende der 90er Jahre eine für sich wirksame Therapie gefunden, die zu einer Verbesserung seines Krankheitszustandes geführt hat. Trotzdem hat er sich durchgängig über neue und moderne Behandlungsoptionen informiert, sodass er sich mittlerweile in Biologika-Therapie befindet und weitestgehend erscheinungsfrei ist. Dadurch hat er und unsere ganze Familie noch einmal deutlich an Lebensqualität gewonnen.

Frau Junge, vielen Dank für das Gespräch.



Der Deutsche PsoriasisSchuppenflechte. Chronisch-entzündliche Erkrankung , die zu den Systemerkrankungen zählt, da die Entzündung nicht nur die Haut, sondern den gesamten Körper betrifft. Bund e.V. (DPB) bietet SchuppenflechtePsoriasis. Chronisch-entzündliche Erkrankung, die zu den Systemerkrankungen zählt, da die Entzündung nicht nur die Haut, sondern den gesamten Körper betrifft.-Betroffenen sowie deren Angehörigen Möglichkeiten zum Austausch mit anderen Patientinnen und Patienten. Mehr Informationen zum DPB und wie Sie Mitglied werden können finden Sie hier.


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