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Therapieziele definieren

Therapieziele definieren und erreichen

Der erste Schritt zum Erfolg: Das Therapieziel bestimmen

Dr. Ralph von Kiedrowski:

„Das Festlegen eines realistischen Therapieziels ist das A und O. Dabei sollten Betroffene darauf achten, dass ihre Bedürfnisse im Fokus stehen. Wie schnell erwarten sie einen Therapieerfolg? Nehmen sie Nebenwirkungen in Kauf? Betroffene sollten mit ihrem Hautarzt über ihre Wünsche sprechen, denn unerfüllte Erwartungen bedeuten Stress. Und Stress wirkt sich wiederum negativ auf den Krankheitsverlauf aus, denn Stress ist ein Auslöser für Schuppenflechte.“

Welche Therapie sich für welche Betroffenen eignet, hängt insbesondere von der Schwere der Hauterkrankung ab. Wie schwer die Patient*innen erkrankt sind, stellt die Ärztin oder der Arzt vor allem anhand von zwei Kriterien fest: Dem Ausmaß der Hauterkrankung und ihrer Auswirkung auf die Lebensqualität der Betroffenen. Um die Schwere einer SchuppenflechtePsoriasis. Chronisch-entzündliche Erkrankung, die zu den Systemerkrankungen zählt, da die Entzündung nicht nur die Haut, sondern den gesamten Körper betrifft.-Erkrankung zu bestimmen, nutzen Hautärzt*innen vor allem drei Werte:

  1. Body Surface Area (BSA)
    Die BSA beschreibt zunächst die Körperoberfläche (KOF). Mithilfe der BSA kann die Dermatologin oder der Dermatologe bestimmen, wie groß die relative Hautfläche ist, die von Psoriasis betroffen ist. Ausgangsmaß ist die Handinnenfläche, die etwa 1 % der gesamten Hautfläche entspricht. Gemessen an der BSA gilt eine Schuppenflechte als leicht, wenn weniger als 10 % der Hautfläche betroffen sind, als mittelschwer bis schwer ab 10 % und als sehr schwer ab 20 %. Wie schuppig, wie stark entzündet und wie sehr die Schuppenflechte den Betroffenen im Alltag einschränkt – all das erfasst die BSA jedoch nicht.
  2. Psoriasis Area and Severity Index (PASI):
    Der PASI misst die Ausdehnung der betroffenen Hautfläche und das Ausmaß der Krankheitsaktivität. Diese wiederum wird durch die Ausprägung der Schuppenbildung, der Rötung und der Verdickung der Haut bestimmt. Der maximale PASI-Wert beträgt rechnerisch 72 Punkte – ein Patient mit PASI 72 hätte den schwersten Erkrankungsgrad. Auch mithilfe des PASI unterscheidet die Dermatologin oder der Dermatologe, ob eine leichte, eine mittelschwere oder eine schwere Form der Psoriasis vorliegt. Bereits bei einem Wert von 10 Punkten gehen Ärzt*innen von einer mittelschweren Erkrankungsform aus.
  3. Dermatology Life Quality Index / Dermatologischer Lebensqualitäts-Index (DLQI):
    Dieser Wert misst die Einschränkung der Lebensqualität von Menschen mit Schuppenflechte in den vorausgegangenen sieben Tagen: Anhand eines Fragebogens werden die Auswirkungen der Schuppenflechte auf das Selbstbewusstsein, die Arbeit und die Freizeitgestaltung erfasst. Einbezogen wird auch der Einfluss der Krankheit auf die persönlichen Beziehungen des Erkrankten, zum Beispiel auf die Partnerschaft und Sexualität. Dabei kann die von Patient*innen subjektiv empfundene Beeinträchtigung der Lebensqualität von der rein statistischen Auswertung des DLQI-Fragebogens abweichen, wenn die Patientin oder der Patient zum Beispiel einem einzelnen Punkt eine stärkere Bedeutung zumisst als der Fragebogen. Eine große deutsche Studie zeigt: Rund jede dritte Patientin oder Patient hat einen DLQI-Wert von über 10 – und damit eine stark eingeschränkte Lebensqualität. Die maximale Punktezahl für eine sehr schlechte Lebensqualität liegt bei 30. 

BSA, PASI und DLQI-Werte dienen auch dazu, den Erfolg einer Behandlung zu kontrollieren und zu prüfen, ob das Therapieziel erreicht worden ist. Um die Lebensqualität von Menschen mit PsoriasisSchuppenflechte. Chronisch-entzündliche Erkrankung , die zu den Systemerkrankungen zählt, da die Entzündung nicht nur die Haut, sondern den gesamten Körper betrifft. zu verbessern, nehmen sich die Hautärzt*innen zudem selbst in die Pflicht: Der Berufsverband der Deutschen Dermatologen (BVDD) und die Deutsche Dermatologische Gesellschaft (DDG) haben die Nationalen Versorgungsziele festgelegt. Das Ziel dieser freiwilligen Selbstverpflichtung ist es, durch konkrete Teilziele die medizinische Versorgung und die Lebensqualität von Betroffenen messbar zu verbessern. Weitere wichtige Informationen bietet die Website Psoriasis – Nationale Versorgungsziele.
Bei der Entscheidung, welche Therapie sich für welche Patient*innen am besten eignet, orientieren sich Hautärzt*innen außerdem an der S3-Leitlinie zur Therapie der Psoriasis vulgaris. Die S3-Leitlinie stellt den höchsten Grad wissenschaftlicher Erkenntnis dar. Sie wird regelmäßig aktualisiert.
Expert*innenmeinung und in Studien systematisch gewonnene Erkenntnisse fließen in die Erarbeitung der Leitlinie mit ein. Die Patient*innenleitlinie zur Behandlung der Psoriasis der Haut fasst die wichtigsten Informationen der S3-Leitlinie für Ärztinnen und Ärzte allgemeinverständlich zusammen.


Tipps für Betroffene: Was kann ich tun, um mein Therapieziel zu erreichen?

  • Bereiten Sie Ihren Besuch bei der Hautärztin oder dem Hautarzt vor. Tipps für die Vorbereitung und das Gespräch mit Ihrer Hautärzt*in finden Sie hier.
  • Wichtig: Befolgen Sie die Therapievorgaben genau! Ihre Behandlung kann nur Erfolg haben, wenn Sie sie durchgehend befolgen.
  • Sprechen Sie offen mit Ihrer Hautärztin oder Ihrem Hautarzt über Ihre Wünsche, aber auch Ihre Probleme – zum Beispiel dann, wenn Sie unter Ihrer Erkrankung auch seelisch leiden und sie sich negativ auf Ihren Alltag oder Ihre sozialen Kontakte auswirkt.
  • Eine innerlich wirkende Therapie sollte innerhalb von zwölf Wochen sichtbare Besserung Ihrer Symptome bewirken – und damit Ihre Lebensqualität deutlich steigern.
  • Bleibt dieser Erfolg aus, sprechen Sie am besten mit Ihrer Hautärztin oder Hautarzt über die Möglichkeit, Ihre Therapie umzustellen. Möglicherweise ist eine andere Therapie für Sie persönlich besser geeignet, um den gewünschten Erfolg zu erreichen.

Wechseln Sie unter Umständen Ihre/n Hautärzt*in, wenn sie/er Ihnen nach einer erfolglosen Therapie keine Alternative vorschlägt oder Ihnen bei einer schweren Form der SchuppenflechtePsoriasis. Chronisch-entzündliche Erkrankung, die zu den Systemerkrankungen zählt, da die Entzündung nicht nur die Haut, sondern den gesamten Körper betrifft. keine moderne, innerlich wirkende Therapie anbietet. Ebenso wichtig ist, dass Sie sich bei Ihrer Hautärzt*in wohlfühlen und ihr/ihm vertrauen.


Bitte beachten Sie

Eine SchuppenflechtePsoriasis. Chronisch-entzündliche Erkrankung, die zu den Systemerkrankungen zählt, da die Entzündung nicht nur die Haut, sondern den gesamten Körper betrifft. bleibt selbst bei vollständiger Abheilung eine chronische, lebenslange, letztlich nie heilbare Erkrankung. Nach dem aktuellen Stand wissenschaftlicher Erkenntnis sollte eine sehr erfolgreiche Therapie in der Regel dauerhaft und eventuell sogar lebenslang fortgesetzt werden.


Downloadmaterial

  • Plaque-Psoriasis - mehr als eine Hautkrankheit
  • Wegweiser - Mehr Selbstbestimmung mit Schuppenflechte
  • Leben mit Schuppenflechte
  • living with psoriasis (Englisch)
  • Patient*innenbroschüre „Leben mit Plaque Psoriasis“
  • Schuppenflechte – erklären, erkennen, behandeln, informieren
  • Schuppenflechte Arthritis Arthritis – erklären, erkennen, behandeln, informieren

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