Experteninterview mit Dr. von Kiedrowski©Dr. Ralph von Kiedrowski
Experteninterview mit Dr. Ralph von Kiedrowski

Vom Grundwissen bis zum Therapieziel: Interview über die bestmögliche Behandlung von Schuppenflechte-Betroffenen

Herr Dr. von Kiedrowski, was genau ist die „S3-Leitlinie Therapie der Psoriasis vulgaris“?

Grundsätzlich sind Leitlinien Nachschlagewerke, die medizinische Daten und Empfehlungen für die Diagnostik und Therapie von bestimmten Krankheitsbildern zusammenfassen. Sie können von Ärztinnen und Ärzten als Informationsquelle sowie Maßstab zur bestmöglichen Behandlung herangezogen werden. Insgesamt gibt es drei verschiedene Stufen, eine S1-, S2- und S3-Leitlinie, wobei die Zahl die Stärke der Evidenz widerspiegelt. Die Leitlinie zur Behandlung der SchuppenflechtePsoriasis. Chronisch-entzündliche Erkrankung, die zu den Systemerkrankungen zählt, da die Entzündung nicht nur die Haut, sondern den gesamten Körper betrifft. hat entsprechend das höchste Niveau und wurde nicht nur von Expert*innen anhand von Studienergebnissen und nach ausführlicher Literaturrecherche erstellt, sondern auch einem zweistufigen Konsensusverfahren unterzogen.


Die „S3-Leitlinie Therapie der Psoriasis vulgaris“ ist als „Living Guideline“ konzipiert. Was bedeutet das?

Es werden kontinuierliche neue Studiendaten veröffentlicht und neue Medikamente zur Behandlung der SchuppenflechtePsoriasis. Chronisch-entzündliche Erkrankung, die zu den Systemerkrankungen zählt, da die Entzündung nicht nur die Haut, sondern den gesamten Körper betrifft. zugelassen. Mit dem Prinzip der „Living Guideline“ möchten wir festhalten, dass eine Leitlinie stetig aktualisiert werden muss, da sie sonst an Wert verliert. Es ist also ein laufender Prozess und es gibt diesen Spruch „nach der Leitlinie ist vor der Leitlinie“, der dies wirklich gut zusammenfasst.


Wie sieht eine leitliniengerechte Therapie für Schuppenflechte-Betroffene aus?

Das lässt sich leider nicht so einfach beantworten. Die passende Therapie zu finden ist sehr individuell und sollte stets von Ärzt*innen und Patient*innen gemeinsam besprochen werden. Die Leitlinie bietet dafür die richtige Grundlage bzw. beantwortet die Frage: „Was muss ich mir anschauen?“ Es kann beispielsweise damit losgehen, dass der Schweregrad der PsoriasisSchuppenflechte. Chronisch-entzündliche Erkrankung , die zu den Systemerkrankungen zählt, da die Entzündung nicht nur die Haut, sondern den gesamten Körper betrifft. bestimmt werden muss. Dieser bezieht sich nicht nur auf die Auswirkungen der Erkrankung auf die Haut, sondern berücksichtigt auch den persönlichen Leidensdruck bzw. die Einschränkung der Lebensqualität von Betroffenen. Zusätzlich sollten auch eventuelle Begleiterkrankungen sowie „weichere Faktoren“ berücksichtigt werden. Weiche Faktoren können beispielsweise die Applikationsart (Tablette, Spritze oder InfusionVerabreichung von Flüssigkeit in den Körper.) oder die Applikationsintervalle (wöchentliche oder quartalsweise Gabe) sein. Es gibt noch viele weitere Kriterien, die den Umfang des Interviews wahrscheinlich sprengen würden. Auch wenn die Leitlinie mögliche Behandlungspfade aufzeigt, ist es deshalb sehr wichtig, dass Ärzt*innen und Betroffene offen miteinander kommunizieren.

„Inzwischen können wir aus einem großen Pool von modernen Medikamenten schöpfen, sodass sich Patient*innen die vollständige Erscheinungsfreiheit als Therapieziel setzen können.“


Viele Betroffene bekommen noch nicht die bestmögliche Therapie. Woran liegt das und wie kann die Gesamtsituation verbessert werden?

Für mich steht hier die grundsätzliche Aufklärung von dermatologischen Expert*innen und Betroffenen im Vordergrund. Ich sehe viele Patient*innen, die seit über 30 Jahren an SchuppenflechtePsoriasis. Chronisch-entzündliche Erkrankung, die zu den Systemerkrankungen zählt, da die Entzündung nicht nur die Haut, sondern den gesamten Körper betrifft. leiden und gar nicht wissen, dass es inzwischen moderne Therapieoptionen gibt. Sie denken, dass wir nach wie vor nur mit KortisonMedikament, das eine entzündungshemmende Wirkung hat. Wird zur äußerlichen Schuppenflechte-Behandlung angewendet. Auch Kortikoid oder Glukokortikoid genannt. und einem 3-wöchigen Ausflug ans Tote Meer therapieren können - und das ist damals wie heute nur eine kurzfristige Lösung. Wenn wir also diese Patient*innen durch Aufklärungskampagnen wie „Bitte berühren“ erreichen können, ist das ein großer Schritt in die richtige Richtung. Zum anderen müssen wir auch die Hautärztinnen und Hautärzte über die aktuellen Behandlungsmöglichkeiten informieren, da sie nach wie vor nicht flächendeckend zur Verfügung stehen. Bei einer Auswahl von über 28 Substanzen können wir nicht von jedem verlangen zur PsoriasisSchuppenflechte. Chronisch-entzündliche Erkrankung , die zu den Systemerkrankungen zählt, da die Entzündung nicht nur die Haut, sondern den gesamten Körper betrifft.-Spezialistin oder zum PsoriasisSchuppenflechte. Chronisch-entzündliche Erkrankung , die zu den Systemerkrankungen zählt, da die Entzündung nicht nur die Haut, sondern den gesamten Körper betrifft.-Spezialisten zu werden. Aber ich muss betonen, dass systemische, also innerliche Therapien in der Dermatologie heute grundsätzlich dem allgemeinen Fachärzt*innenstandard entsprechen, die damit auch in jeder Praxis angeboten werden müssen.

„Aufklärung ist eins der großen Ziele des Berufsverbandes der Deutschen Dermatologen und zwar sowohl von Fachärzt*innen als auch von Patient*innen. Je größer das Wissen über moderne Therapieoptionen ist, desto mehr Psoriasis-Betroffene können bestmöglich behandelt werden.“


Die Therapieleitlinie der Psoriasis möchte Betroffene über das Krankheitsbild und die verschiedenen Behandlungsoptionen aufklären. Wem würden Sie das Nachschlagewerk empfehlen?

Je schwerer die PsoriasisSchuppenflechte. Chronisch-entzündliche Erkrankung , die zu den Systemerkrankungen zählt, da die Entzündung nicht nur die Haut, sondern den gesamten Körper betrifft. ausgeprägt ist, umso wichtiger ist es, sich mit der eigenen Erkrankung und Therapie auseinanderzusetzen. Das kann vor allem die Kommunikation mit der Hautärztin oder dem Hautarzt erleichtern. Die Zeit eines Termins kann so effektiv für den Austausch zu Therapiezielen und Behandlungsmöglichkeiten genutzt werden. Zusätzlich finden Betroffene in der Patient*innenleitlinie vom Deutschen PsoriasisSchuppenflechte. Chronisch-entzündliche Erkrankung , die zu den Systemerkrankungen zählt, da die Entzündung nicht nur die Haut, sondern den gesamten Körper betrifft. Bund geprüftes und gebündeltes Wissen, was man von „Dr. Google“ nicht immer behaupten kann.

Hinweis der Bitte berühren-Redaktion: Die Patient*innenleitlinie informiert übersichtlich sowie leicht verständlich über alle Therapiemöglichkeiten, die in Deutschland zur Behandlung der Psoriasis derzeit verordnet werden können. Darüber hinaus geht sie auch auf spezielle Lokalisationen, besondere Formen der Psoriasis und Behandlung möglicher Begleiterkrankungen (Komorbiditäten). Durch sie können Interessierte ihr Wissen zur Psoriasis und deren Therapie regelmäßig aktualisieren und Betroffene die Behandlung der eigenen Erkrankung aktiv mitgestalten.

Sie möchten einen Blick in die Patient*innenleitlinie werfen? Als Herausgeber stellt der DPB die Broschüre seinen Mitgliedern kostenlos sowie Nicht-Mitgliedern für 2,49 € zum Download auf der Vereinswebsite zur Verfügung. Hier gelangen Sie direkt zur Leitlinie.


Ein Termin bei der Hautärztin oder dem Hautarzt ist oft zeitlich begrenzt. Was würden Sie Betroffenen empfehlen, um die Zeit bestmöglich zu nutzen bzw. damit sie mit einem guten Gefühl aus dem Gespräch gehen?

Vorbereitung ist hier das A&O und das geht über das Aneignen von Wissen hinaus. Ich stelle meinen neuen Patient*innen immer Fragen nach Vorbehandlungen, Untersuchungsergebnissen oder Dauermedikationen, da ich sonst keine Therapie einleiten kann. In diesem Fall ist es super, wenn die Unterlagen mitgebracht oder bspw. die Frage nach Medikamenten eindeutig beantwortet werden kann. Natürlich ist es hilfreich, wenn direkt bei Terminvergabe ein entsprechender Hinweis gegeben wird. Wir können also alle gemeinsam daran arbeiten, einen Behandlungstermin so effizient wie möglich zu gestalten. Ein wichtiger Hinweis ist aber auch, dass gerade beim Erstkontakt mit einer schwerbetroffenen PsoriasisSchuppenflechte. Chronisch-entzündliche Erkrankung , die zu den Systemerkrankungen zählt, da die Entzündung nicht nur die Haut, sondern den gesamten Körper betrifft.-Patientin oder einem schwerbetroffenen PsoriasisSchuppenflechte. Chronisch-entzündliche Erkrankung , die zu den Systemerkrankungen zählt, da die Entzündung nicht nur die Haut, sondern den gesamten Körper betrifft.-Patienten nie eine Therapie direkt eingeleitet werden kann. Es müssen erst, wie oben angesprochen, verschiedene Aspekte geklärt, spezielle Laboruntersuchungen vorgenommen und anschließend geprüft werden, welche Medikamente zur Verfügung stehen.


Was passiert, nachdem eine Therapie eingeleitet wurde?

Sobald ein Therapieplan feststeht, ist es besonders wichtig, dass sich Betroffene daran halten: die Medikamente ordnungsgemäß nehmen, zu Kontrolluntersuchungen erscheinen oder Dokumentationsbögen gewissenhaft ausfüllen. Zusätzlich ist es von Bedeutung, dass sie Fragen, Bedenken und Sorgen offen ansprechen und bspw. eine Therapie nicht absetzen, ohne davor mit der Hautärztin oder dem Hautarzt gesprochen zu haben. Es gibt viele verschiedene Behandlungsoptionen, und wenn Betroffene mit ihrer aktuellen Therapie unzufrieden sind, können sie gemeinsam mit den Expert*innen nach einer Alternative suchen.

Vielen Dank für das Gespräch, Herr Dr. von Kiedrowski.



Herr Dr. Ralph von Kiedrowski ist Präsident des Berufsverbandes der Deutschen Dermatologen e.V. (BVDD), Stellvertretender Vorsitzender des PsoriasisSchuppenflechte. Chronisch-entzündliche Erkrankung , die zu den Systemerkrankungen zählt, da die Entzündung nicht nur die Haut, sondern den gesamten Körper betrifft. Praxisnetzes Süd-West e.V. sowie Mitglied des Präsidiums und des Vorstandes der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft (DDG). Darüber hinaus ist er als niedergelassener Dermatologe in Selters tätig und unterstützt die „Bitte berühren“-Kampagne als Experte. 


Downloadmaterial

  • Plaque-Psoriasis - mehr als eine Hautkrankheit
  • Patient*innenbroschüre „Leben mit Plaque Psoriasis“
  • Leben mit Schuppenflechte
  • living with psoriasis (Englisch)
  • Psoriasis-Arthritis – erklären, erkennen, behandeln, informieren
  • Schuppenflechte – erklären, erkennen, behandeln, informieren
  • Schuppenflechte im Griff: Gut leben mit Psoriasis

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