Im Dialog mit den „Bitte berühren"-Expert*innen
Expert*innenrat
Im Dialog: Ihre Fragen rund um das Thema Psoriasis von Expert*innen beantwortet
Patient*innen fragen – Expert*innen antworten: Stellen Sie hier Ihre persönliche Frage zum Thema Schuppenflechte (Psoriasis), egal ob als Patient*in oder Angehörige*r. Die Dermatologen Dr. Uwe Schwichtenberg, Dr. Dagmar Wilsmann-Theis, Priv.-Doz. Dr. Thomas Rosenbach und Prof. Dr. Uwe Gieler haben sich auf die Behandlung von Psoriasis-Patient*innen spezialisiert und stehen Ihnen als Expert*innen zur Verfügung. Gerne beantworten sie Ihre Fragen und steht Ihnen mit wertvollem Rat zur Seite.
Bitte haben Sie Verständnis, dass das „Bitte berühren“-Expert*innen-Team keine direkten Behandlungsempfehlungen aussprechen kann. Das betrifft auch die Besprechung laufender Therapien. Wenden Sie sich dazu an Ihre behandelnde Ärztin bzw. Ihren behandelnden Arzt. Für alle weiteren (allgemeinen) Fragen rund um Schuppenflechte stehen Ihnen die „Bitte berühren“-Expert*innen gern zur Verfügung. Außerdem laden wir Sie ein, bereits beantwortete Fragen auf dieser Seite durchzuschauen. Gegebenenfalls finden Sie hier schon hilfreiche Informationen zu Ihrem Anliegen.
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Stellen Sie hier Ihre persönliche Frage.
Was hilft gegen Schuppenflechte
Hallo ich leide seit 5 Jahren an Schuppenflechten am Kopf. Nun stille ich und es wird schlimmer. Würde alles tun, damit es aufhört und wieder wie früher ist.
Bitte hilft mir. Was hilft wirklich? Gibt es ein wundermittel ?
S. B.
Sehr geehrte Frau B.,
vielen Dank für Ihre Frage.
Sicherlich keine einfache Situation, zum einen die lebensverändernde Situation nach der Geburt, zum anderen die Schuppenflechte, die besonders im Bereich des Kopfes zudem häufig auch durch starken Juckreiz "quält".
Die Situation ist aber auch für Ihren Hautarzt nicht einfach, denn während der Stillphase sind fast alle Medikamente nicht einsetzbar. Und natürlich gibt es auch danach keine "Wundermittel".
Sie sollten zunächst mit Ihrem Kinderarzt und/oder Ihrer Hebamme klären, wie lange Sie noch Stillen sollten und dann ggfs. Abstillen. Je nach Schwere Ihrer Schuppenflechte sollte die Behandlung äußerlich mit speziellen Tinkturen, Schäumen, Gelen oder Shampoos, ggf. auch innerlich durchgeführt werden. Auch eine äußerlich nicht zufriedenstellend behandelbare Schuppenflechte des Kopfes alleine kann den Einsatz von innerlichen Medikamenten erforderlich machen. Sprechen Sie mit Ihrem Hautarzt.
Und nicht verzweifeln: es gibt zwar keine Wundermittel, aber wunderbare Mittel.
Ich grüße Sie herzlich,
Dr. Ralph von Kiedrowski
Dr. Ralph von Kiedrowski
Schuppenflechte im Genitalbereich mit 54 Jahren erstmalig aufgetreten - was hilft?
Bei mir ist mittels einer Biopsie eine Schuppenflechte im Genitalbereich, insbesondere in der Analfalte, diagnostiziert worden. Ich habe verschiedene Salben und Cremes, darunter auch cortisonhaltige, ausprobiert, die aber nicht anschlugen. Das tägliche Eincremen mit Linola-Fett lindert die Symptome etwas, vermag aber nicht, die Ursache zu bekämpfen. Ich bin sehr verzweifelt und würde gerne wissen, ob ggf. eine innere Therapie, sprich: Tabletten oder ggf. Hormone, helfen können.
M. H.
Sehr geehrte Martina H.
der Genitalbefall einer Schuppenflechte ist sehr unangenehm und wird in der Tat oft unterschätzt, weil der Hautbefall ja nicht so groß ist. Dennoch bedarf auch diese Schuppenflechte einer intensiven Therapie, natürlich gibt es auch für den Fall eine Systemtherapie, aber man sollte sicher sein, dass man auch die topische Therapie (Salbentherapie) völlig ausgereizt hat.
Das sollten Sie natürlich noch einmal mit Ihrem Hautarzt besprechen, aber dass die Pflege lindert, zeigt, dass da vielleicht noch was gehen kann.
Initial würde ich noch einmal kurzfristig ein Lokalsteroid ggf in Kombination mit einem Antipilzmittel probieren und dies langsam ausschleichen und dann Alternativcremes wie Vitamin D Präparate und Calcineurininhibitoren eindosieren, das ist nicht ganz klassisch, aber wird schon mal probiert. GGf kann man dann ein Präparat wie z.B. ein Calcineurininhibitor prophylaktisch zweimal wöchentlich benutzen und an den anderen Tagen Pflegecremes.
Ich denke auch, dass Sie mit ihrer Gynäkologin Rücksprache nehmen sollten, denn dass die Psoriasis so spät kommt, kann in der Tat mit der Hormonumstellung zu tun haben. GGf kann man dies noch mit hormoneller Therapie beeinflussen, aber wie gesagt, das sollten Sie mit der FachkollegIn besprechen.
Ich hoffe, dass Ihnen das hilft
Grüße
D.Wilsmann-Theis
Dr. med. Dagmar Wilsmann-Theis
Was ist der Unterschied zwischen Nagelpilz und Nagelbeteiligung bei Schuppenflechte?
Meine Zehennägel sind seit einiger Zeit brüchig und gelb-gräulich verfärbt. Woran erkenne ich, ob das ein Nagelpilz ist? Oder hat dies mit meiner Schuppenflechte zu tun?
A. R.
Sehr geehrter Herr R.,
die Symptome, die Sie schildern, können tatsächlich auf eine Nagel-Schuppenflechte hindeuten! Die Begleiterkrankung ist bei Patienten mit Psoriasis stark verbreitet: ca. 50-80 Prozent der Betroffenen leiden nicht nur an schuppender Haut, sondern auch an spröden, verfärbten Finger- bzw. Fußnägeln. Für den Laien wie für den Hautarzt ist allerdings oft nicht auf den ersten Blick zu erkennen, ob es sich um eine Nagelpsoriasis oder einen Nagelpilz handelt. Ich rate Ihnen daher, Ihren Hautarzt zu konsultieren. Dieser wird die betroffenen Stellen begutachten und ggf. eine Nagelprobe entnehmen, um eine Pilzerkrankung bestätigen oder ausschließen zu können. Letztlich kann bei Ihnen auch beides zutreffen, denn ein durch Schuppenflechte betroffener Nagel ist natürlich auch „anfälliger“ für eine Pilzinfektion.
Handelt es sich in Ihrem Fall um eine Nagelpsoriasis, sollte Ihr Arzt zusätzlich prüfen, ob die Erkrankung auch die Gelenke betrifft. Denn bei befallenen Nägeln kommt eine sogenannte Psoriasis Arthritis (eine entzündliche Erkrankung der Gelenke) doppelt so häufig vor wie bei Psoriatikern, deren Nägel gesund sind.
Mit freundlichen Grüßen,
Dr. Dagmar Wilsmann-Theis
Dr. med. Dagmar Wilsmann-Theis
Geschwollene, schmerzende Fingergelenke: Habe ich Psoriasis Arthritis?
Hallo! Ich bin 28 Jahre. Unter Schuppenflechte leide ich schon, seitdem ich 17 bin. Bisher zeigte sich die Krankheit hauptsächlich mit Ausschlag an den Armen, an den Beinen und am Rücken. In letzter Zeit habe ich aber auch immer wieder geschwollene Fingergelenke, die ziemlich schmerzen. Hat dies mit der Haut zu tun, es soll doch auch eine Gelenkbeteiligung geben? Ich bin für eine Antwort sehr dankbar!
A. H.
Sehr geehrte Frau H.,
rund jeder fünfte Betroffene mit einer Psoriasis der Haut (Psoriasis vulgaris) leidet auch an einer entzündlichen Erkrankung der Gelenke – der sog. Psoriasis Arthritis. Aufgrund der ganz unterschiedlichen betroffenen Gelenkstellen, Verläufe und Symptome ist die Psoriasis Arthritis nicht ganz einfach zu erkennen. Ein Hinweis könnte sein, dass typische Blutwerte bei der Psoriasis Arthritis fehlen. Meistens ist der sogenannte Rheuma-Faktor negativ. In diesem Fall kann eine rheumatoide Arthritis weitgehend ausgeschlossen werden. Zur Abklärung der Symptome empfehle ich Ihnen, sich bei einem auf Psoriasis spezialisierten Hautarzt vorzustellen, der dann schon mal abklären kann, ob eine Vorstellung auch beim Rheumatologen erforderlich ist. Um einen geeigneten Hautarzt in Ihrer Nähe zu finden, können Sie zum Beispiel unsere Hautarztsuche auf der Webseite nutzen:
www.bitteberuehren.de/der-richtige-hautarzt
Mit freundlichen Grüßen,
Dr. Ralph von Kiedrowski
Dr. Ralph von Kiedrowski
Psoriasis Arthritis ?
Ich habe seit 25 Jahren leichte-mittelschwere Psoriasis, ich bin nun 43 Jahre alt. Bisher nur äusserliche Therapie. Seit 10 Tagen hatte ich nun 2x morgens Schmerzen im Zeigefinger der rechten Hand, konkret am Fingergrundgelenk mit leichter Schwellung, nicht gerötet und nicht warm. In Ruhe keine Schmerzen jedoch bei Bewegung .Ich habe nun bei meinem Hautarzt einen Termin. Falls die tatsächlich Arthritis sein sollte: Ab wann sollte diese behandelt werden? Soll ich noch abwarten? Frau M.
Anonym
Sehr geehrte Patientin,
natürlich ist es wichtig, diesen akuten Beschwerden auf den Grund zu gehen, denn bis zu 30 % der Schuppenflechten-Patienten können im Verlauf ihrer Erkrankung auch eine Gelenkentzündung ausbilden. Sollte diese bei Ihnen vorliegen, ist "Abwarten" sicherlich keine gute Strategie, denn eine länger bestehende Arthritis kann zu bleibenden Gelenkschäden führen. Dazu sollte es bei den heutigen Therapieoptionen nicht mehr geben. Wichtig dabei ist vor allem eine frühe Diagnosstellung und eine konsequente Therapie.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Ralph von Kiedrowski
Dr. Ralph von Kiedrowski
Sehr geehrte Damen und Herren,
Ich habe eine Schuppenflechte ich habe sie schon zwanzig Jahre können sie mir helfen oder ein Rat geben.
Ich habe die Schuppenflechte im Gesicht es Juck und es brennt. Was kann ich tun. Danke
Anonym
Sehr geehrter Patient,
vielen Dank für Ihre Frage. Ihre Frage ist sicherlich nicht selten und eigentlcih der Grund für die Konzeptionierung unserer Aufklärungskampagne und dieser Website. Ich kann deshalb nur dazu raten, die allgemienen Erläuterungen und speziellen Fragen dieses Dialogtools zu lesen und sich dann in fachärztliche Behandlung zu begeben, um einen allgemeinen Überblick über das Erkrankungsbild und die therapeutischen Optionen zu erhalten.
Konkrete und individuelle Behandlungsempfehlungen sind letztlich aber dan n nur bei einer Hautärztin/einem Hautarzt, ggfs. mit Spezialisierung zu bekommen.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. med. Ralph von Kiedrowski
Dr. Ralph von Kiedrowski