Im Dialog mit den „Bitte berühren"-Expert*innen
Expert*innenrat
Im Dialog: Ihre Fragen rund um das Thema Psoriasis von Expert*innen beantwortet
Patient*innen fragen – Expert*innen antworten: Stellen Sie hier Ihre persönliche Frage zum Thema Schuppenflechte (Psoriasis), egal ob als Patient*in oder Angehörige*r. Die Dermatologen Dr. Uwe Schwichtenberg, Dr. Dagmar Wilsmann-Theis, Priv.-Doz. Dr. Thomas Rosenbach und Prof. Dr. Uwe Gieler haben sich auf die Behandlung von Psoriasis-Patient*innen spezialisiert und stehen Ihnen als Expert*innen zur Verfügung. Gerne beantworten sie Ihre Fragen und steht Ihnen mit wertvollem Rat zur Seite.
Bitte haben Sie Verständnis, dass das „Bitte berühren“-Expert*innen-Team keine direkten Behandlungsempfehlungen aussprechen kann. Das betrifft auch die Besprechung laufender Therapien. Wenden Sie sich dazu an Ihre behandelnde Ärztin bzw. Ihren behandelnden Arzt. Für alle weiteren (allgemeinen) Fragen rund um Schuppenflechte stehen Ihnen die „Bitte berühren“-Expert*innen gern zur Verfügung. Außerdem laden wir Sie ein, bereits beantwortete Fragen auf dieser Seite durchzuschauen. Gegebenenfalls finden Sie hier schon hilfreiche Informationen zu Ihrem Anliegen.
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Stellen Sie hier Ihre persönliche Frage.
Gibt es eine Hormontherapie mit Progesteron bei weiblichen Psoriasis Patienten?
Während meiner beiden Schwangerschaften war ich, ich vermute durch das Progesteron, völlig symptomfrei. Danach, in der Stilphase, hat es sich zusehends, stetig verschlechtert und über den ganzen Körper ausgebreitet.
Ich vermute, dass die Besserung an dem hohen Progesteronwerten lag, denn in der zweiten Phase meines Zykluses, also nach dem Eisprung, wenn der Progesteronwert wieder ansteigt, wird auch die Schuppenflechte etwas besser. Mit der Regelblutung und hohen Östrogenwerten wieder schlecht
D. W.
Sehr geehrte Patientin,
vielen Dank für Ihre Frage. Die von Ihnen geschilderten Beobachtungen hinsichtlich hormoneller Einflüsse auf die Schuppenflechte sind bekannt. Sowohl im Hinblick auf eine Erstauslösung der Schuppenflechte, als auch bezüglicher (periodischer) Verschlechterungen spielen Hormone oftmals eine wichtige Rolle. Auh ist bekannt, dass bei vielen Schwangerschaften sich die Symptomatik der Erkrankung bessert, manche Patientinnen sind sogar erscheinungsfrei, während nach der Entbindung in der Stillphase Verschlechterungen häufig zu beobachten sind.
Daraus haben sich aber keine hormonellen Behandlungsansätze entwickelt, mir sind auch keine dahingehende Forschungsprojekte bekannt. Dennoch empfiehlt sich hier die Vorstlelung und Besprechung mit Ihrem Frauenarzt (ggf. auch im Hinblick auf die Wahl Ihres Kontrazeptivums).
Mit freundlichen GRüßen
Ihr DR. Ralph von Kiedrowski
Dr. Ralph von Kiedrowski
Was kann ich gegen trockenen Augenlidern machen?
Trockene Augenlider , jucken, faltig, brennen, geschwollen
C. A.
Sehr geehrte Frau,
Trockene Augenlider können in der Tat stark brennen und jucken. Schuld daran ist, dass die Hautbarriere gestört ist und somit Juckreiz ausgelöst werden kann, der zum Kratzen führt und erneut die Haut irritiert, was den ganzen Teufelskreis von vorne beginnen lässt.
Um diesen Teufelskreis zu durchbrechen, sollte man eine Augenpflege durchführen. Doch bevor man diese durchführt, sollte man sicher sein, dass man keine Kontaktallergie auf zum Beispiel Kosmetika oder Pflegecremes entwickelt hat. Dies kann auch passieren wenn man die Produkte über längere Zeit verwendet und vorher immer gut vertragen hat
Zunächst sollte also eine genaue Untersuchung nochmals von diesem Geschehen erfolgen. Denn es kann mehrere Ursachen haben, einmal im Rahmen einer Neurodermitis oder auch aufgrund äußerer Faktoren, die in Augennähe kommen wie zum Beispiel Augentropfen.
Eine Schuppenflechte im Augenlidbereich gibt es auch, ist aber selten isoliert vorhanden. Die Schuppenflechte im Augenlidbereich wird auch mit Pflegecremes behandelt, sowie kurzfristig auch Cortisoncremes in geringerer Stärke. Alternativ können auch Calcineurin- Inhibitoren in Cremes und Salbenform überlegt werden, doch zunächst sollte einige Diagnose gefällt werden und dazu bedarf es einer dermatologischen Untersuchung.
Sofern diese bei Ihnen noch nicht stattgefunden hat, würde ich Ihnen dazu zunächst raten.
mit besten Grüßen
D.Wilsmann-Theis
Dr. med. Dagmar Wilsmann-Theis
Meine Tochter ist 20und hat auf dem Kopf eine Psoriasis Diagnostiziert bekommen, werde mehr stellen als auf dem Kopf erscheinen.
Die Stellen sind gelblich / weiß. Die Kruste ist teilweise hart manches Mal aber auch weich und darunter Naesst es dann auch. Durch diese naessenden Stellen verliert sie auch Haare. Was kann ich dagegen machen? Ich möchte keine Chemischen Salben oder Creme benutzen.
K. H.
Hallo,
wenn keine "chemischen" Wirkstoffe verwendet werden sollen, käme beispielsweise ein Dimeticon enthaltendes Präparat in Frage. Der Wirkstoff unterwandert physikalisch die festsitzendes Schuppen der Kopfhaut und löst sie ab. Es ist in der Apotheke frei käuflich.
Mit besten Grüßen,
Thomas Rosenbach
PD Dr. med. Thomas Rosenbach
Haarausfall durch Schuppenflechte?
Hallo,
ich leide unter psoriasis arthritis und dazu habe ich auch noch morbus crohn.
Erst hatte die Schuppenflechte sich an meinen Händen, dann an meinen Füßen gezeigt.Nun ist meine Kopfhaut anscheinend auch betroffen. Gelbe Schuppen, die teils verhornt sind. Nun habe ich unter dem "Deckhaar" eine große,kreisrunde kahle stelle. Kommt das durch die Pso oder ist das vielleicht doch ein Pilz?
N. S.
Sehr geehrte Patientin,
Ihre Frage ist sicherlich berechtigt, aber letztlich so nicht in Ihrem Sinne zu beantworten. Grundsätzlich handelt es sich bei den von Ihnen aufgeführten Erkrankungen (Schuppenflechte, Schuppenflechten-Arthritis und Morbus Crohn) um Entitäten mit immunologischem Hintergrund, dies könnte auch für den von Ihnen bemerkten kreisrunden Haarausfall zutreffen, wir sprechen dann von einer Alopecia areata. Es ist allgemein bekannt, dass Patienten auch mehrere immunologiscvhe Erkrankungen neben- oder hintereinander haben kann. Auch im Rahemn eines infektiösen Geschehens kann es zu Haaruasfall kommen.
Hier kann ich nur die Vorstellung bei einem Hautarzt/In empfehlen.
Einen direkten Zusammenhang zwichen Schuppenflechte und (lokalisiertem) Haarausfall besteht nur in dem Sinne, dass ein entsprechender festhaftender Schuppenflechten-Plaques das Haarwachstum behindern kann. Zudem kann generell Juckreiz über Kratzeffekte auch zu Haarveränderugen/-verlust bis hin zu Vernarbung haben.
Mit feundlichen Grüßen
Ihr Dr. Ralph von KIedrowski
Dr. Ralph von Kiedrowski
was ist mtx
Sehr geehrte Patientin,
MTX -auch Methotrexat genannt- ist ein Mittel zur Therapie der Schuppenflechte. Es wird meist eingesetzt, wenn mehr als 10% der Körperoberfläche befallen ist oder der Patient aus anderen Gründen eine systemische Therapie zur Behandlung der Schuppenflechte bedarf. Außerdem hilft es gegen die Gelenk -Schuppenflechte. Es ist ein alt bewährtes Mittel, dessen Nebenwirkungen man sehr gut kennt und es ist deshalb auch häufig in Deutschland benutzt. Es wirkt über die Reduzierung der Entzündungs-Botenstoffe, die bei der Schuppenflechte vermehrt ausgeschüttet werden. Es wird meist als Spritze einmal wöchentlich verabreicht. Je nach Hautbefund und Größe und Schwere des Patienten kommen 15-20 mg zum Einsatz.Es kann auch niedriger begonnen werden. Meist werden 24 Stunden später Folsäure Tabletten eingenommen.
Die Methotrexat-Therapie kann als langfristige Therapie durchgeführt werden, dennoch sollten Zur Kontrolle der Leber und Nierenwerte sowie dem Blutbild regelmäßig Laborkontrollen stattfinden. In der Regel wird es gut vertragen, einige Patienten geben dennoch Übelkeit nach der Spritze an, weshalb ich eine abendliche Applikation empfehle.
Viele Patienten lesen auch oft, dass es als "Krebsmittel" verwandt wird.Dies verunsichert oft. Man muss sich aber hier klarmachen,dass es in der Onkologie in deutlich höheren Dosen verwandt wird und es hier eine deutlich andere Wirkung haben soll. Dies trifft bei der Behandlung der Schuppenflechte nicht zu, hier wird es in einer deutlich geringeren Dosierung verwandt, weshalb es eine ganz andere Wirkung hierbei hat.
Ich hoffe Ihnen damit geholfen zu haben.
Mit freundlichen Grüßen
D.Wilsmann-Theis
a. p.
Sehr geehrte Patientin,
MTX -auch Methotrexat genannt- ist ein Mittel zur Therapie der Schuppenflechte. Es wird meist eingesetzt, wenn mehr als 10% der Körperoberfläche befallen ist oder der Patient aus anderen Gründen eine systemische Therapie zur Behandlung der Schuppenflechte bedarf. Außerdem hilft es gegen die Gelenk -Schuppenflechte. Es ist ein alt bewährtes Mittel, dessen Nebenwirkungen man sehr gut kennt und es ist deshalb auch häufig in Deutschland benutzt. Es wirkt über die Reduzierung der Entzündungs-Botenstoffe, die bei der Schuppenflechte vermehrt ausgeschüttet werden. Es wird meist als Spritze einmal wöchentlich verabreicht. Je nach Hautbefund und Größe und Schwere des Patienten kommen 15-20 mg zum Einsatz.Es kann auch niedriger begonnen werden. Meist werden 24 Stunden später Folsäure Tabletten eingenommen.
Die Methotrexat-Therapie kann als langfristige Therapie durchgeführt werden, dennoch sollten Zur Kontrolle der Leber und Nierenwerte sowie dem Blutbild regelmäßig Laborkontrollen stattfinden. In der Regel wird es gut vertragen, einige Patienten geben dennoch Übelkeit nach der Spritze an, weshalb ich eine abendliche Applikation empfehle.
Viele Patienten lesen auch oft, dass es als "Krebsmittel" verwandt wird.Dies verunsichert oft. Man muss sich aber hier klarmachen,dass es in der Onkologie in deutlich höheren Dosen verwandt wird und es hier eine deutlich andere Wirkung haben soll. Dies trifft bei der Behandlung der Schuppenflechte nicht zu, hier wird es in einer deutlich geringeren Dosierung verwandt, weshalb es eine ganz andere Wirkung hierbei hat.
Ich hoffe Ihnen damit geholfen zu haben.
Mit freundlichen Grüßen
D.Wilsmann-Theis
Dr. med. Dagmar Wilsmann-Theis
Was kann ich noch machen bei Schuppenflechte, nur auf dem Kopf, habe seit Febr.Probleme
Seit 2/2018 habe ich jucken, Schuppen und eine schmerzende Kopfhaut, seitdem schon viele Medikamente, auch kortisonhaltig, ausprobiert, auch medizinische Shampoos,
bisher half nichts.
H. F.
Hallo,
weiter helfen können ein Betamethason/Calcipotriol (Kortison/VitaminD3)- haltiges Gel oder ein clobetasolhaltiges Shampoo (Wirkstoff Kortison). Physikalisch kann man die Schuppen mit einer dimeticonhaltigen Lösung ablösen. Weiterhin helfen pyrithionzink-haltige Shampoos. Viel Erfolg!
Mit besten Grüßen
Thomas Rosenbach
PD Dr. med. Thomas Rosenbach